Hohenburg und Merburg: Unterschied zwischen den Seiten

Aus Historische Orte im Saarland und Rheinland-Pfalz
(Unterschied zwischen Seiten)
Zur Navigation springen Zur Suche springen
 
 
Zeile 1: Zeile 1:
==Burg und Festung Hohenburg in Homburg/Saar==
+
'''Die Merburg auf dem Malafelsen...'''
 
 
Burg, Festung oder Schloss – jede dieser Bezeichnungen ist für die Ruinen auf dem Schlossberg am Ende des Landstuhler Bruchs zutreffend.
 
  
Möglicherweise befand sich schon im 9. oder 10. Jahrhundert eine Burg auf dem Schlossberg. Die Gründung der Burg aus dem Hochmittelalter liegt im Dunkeln – es gibt nach Adolf Fauß mehrere alternative Aussagen zu Gründung und Gründer<ref Name = "nr1">Adolf Fauß in: Joachim Conrad, Stefan Flesch, “Burgen und Schlösser an der Saar”, 3. Aufl. 1993, S. 317ff</ref>.
+
...liegt bei Kirrberg zwischen Lambsbachtal und Merwoog unterhalb des [[Hohenburg|Homburger Schlossbergs]]. Der Ort ist geprägt von den angrenzenden Wäldern des Schlossbergs, des Karlsbergs und der Wiesen- und Sumpflandschaft, welche der Lambsbach und seine Zuflüsse zwischen Bechhofen und Kirrberg prägen. Zahlreiche Wanderwege – wie z.B. die Schlossbergtour – erschließen Natur und Sehenswürdigkeiten der Umgebung. Über die kleine Burg gibt es nur wenige schriftliche Quellen.
  
Einigkeit scheint darüber zu bestehen, dass die Burg 1172 im Besitz der Grafen von Homburg war<ref Name = "nr1"></ref>,<ref Name = "nr2">http://www.homburg.de/content/pages/1083.htm (15 - Festungsanlage Hohenburg</ref>.
+
Zumindest Turm und Ringmauer der Merburg wurden in salischer Zeit zu Beginn des 12. Jahrhunderts erbaut. Erbauer und Besitzer sind weitgehend unbekannt. Die Burg bestand als solche nicht sehr lange, möglicherweise wurde sie bereits zwischen 1170 und 1190 wieder aufgegeben<ref Name = "nr1">Dr. Stefan Flesch in: Joachim Conrad, Stefan Flesch, “Burgen und Schlösser an der Saar”, 3. Aufl. 1993, S. 331f</ref>. Zumindest für die Jahre 1171 und 1180 sind die Brüder Rainer und Walter von Merburg belegt. Sie zeugen eine Confirmations-Urkunde des Grafen Ludwig von Saarwerden für [http://www.kloster-woerschweiler das Kloster Wörschweiler]<ref Name = "nr2">Gründungsurkunde Kloster Wörschweiler</ref>. Der Burgplatz – der Malafelsen über dem Lambsbachtal – war bereits im 10. und 11. Jahrhundert besiedelt, wie Tonscherbenfunde belegen<ref Name = "nr1"></ref>. Spätestens für das Jahr 1148 ist ein Graf Dietrich von Merburg belegt, welcher der Stammvater der Grafen von [[Hohenburg|Homburg]] war. Diese Jahreszahl ergibt sich aus dem Sterbejahr seines gleichnamigen Vaters Dietrich<ref>Hans-Walter Herrmann, Geschichtliche Landeskunde des Saarlandes Band 2, Historischer Verein für die Saargegend, 1977, S. 266ff</ref>. Mehrere Mitglieder dieses Grafenhauses werden zwischen 1152 und 1180 als Burgmannen auf der Merburg genannt<ref Name = "nr1"></ref>. Die letzte urkundliche Nennung der Merburg im Zusammenhang mit bestimmten Personen stammt aus dem Jahr 1194<ref Name = "nr1"></ref>. Baubefunde belegen ein festes Haus im Burgareal für das 11. Jahrhundert<ref Name = "nr1"></ref>.
  
Aufgrund dauerhafter finanzieller Probleme der Homburger Grafen mussten in den kommenden Jahrhunderten immer wieder Teile der Burg veräußert, bzw. verpfändet werden
+
==[http://www.historische-orte.de/Galerien/Merburgbilder/Merburgbilder.html Fotogalerie der Merburg]==
<ref Name = "nr1"></ref>.
 
  
1343 an den Erzbischof von Trier, 1347 an den Grafen von Veldenz, 1394 an die Grafen von Zweibrücken-Bitsch, 1402 an [https://de.wikipedia.org/wiki/Philipp_I._(Nassau-Saarbr%C3%BCcken-Weilburg) Philipp I. von Nassau-Saarbrücken]
+
==Externe Links==
<ref Name = "nr1"></ref>.
+
Weitere Informationen zur Merburg im Artikel [https://journals.ub.uni-heidelberg.de/index.php/bus/article/view/73963 "Die Burgruine Merburg in Homburg - Neue Überlegungen zu einem Adelssitz des Hochmittelalters im Bliesgau"], von Christel Bernhard und Stefan Ulrich, erschienen in der Zeitschrift "Burgen und Schlösser", 3/2003.
 
 
Der Burgfriede zwischen den Gemeinern bliebt nicht gewahrt, denn Graf Philipp versuchte die anderen Teilhaber aus der Burg zu verdrängen, um Burg und Stadt unter seine Kontrolle zu bringen. Dabei scheute er auch vor Gewalt nicht zurück und unterlag schließlich in einer Schlacht bei der Wattweiler Höhe und dem [http://www.wattweiler.de/index.php?option=com_content&view=article&id=13%3Ageschichte-zum-moelschbacherhof&catid=5%3Ageschichte&Itemid=5 Mölschbacherhof] den Zweibrückern. Es kam zwar zum Vergleich, dieser hielt aber nur bis Tod des [[Grabplatte des Grafen Johann von Homburg|letzten Grafen von Homburg]] 1449. Graf Philipp streckte seinen Arm wieder nach weiteren Anteilen von Burg und Herrschaft aus. Die Streitigkeiten und Kampfhandlungen zwischen den Nassau-Saarbrückern und den Zweibrückern um die Hohenburg endeten erst 1492 durch Heirat der Kinder des Grafen [https://de.wikipedia.org/wiki/Johann_III._(Nassau-Saarbr%C3%BCcken) Johann III. von Nassau-Saarbrücken] und des [https://de.wikipedia.org/wiki/Ludwig_I._(Pfalz-Zweibr%C3%BCcken) Herzogs von Zweibrücken]. Stadt und Burg kamen in Besitz von Nassau-Saarbrücken<ref Name = "nr1"></ref>.
 
 
 
[https://de.wikipedia.org/wiki/Johann_IV._(Nassau-Saarbr%C3%BCcken) Graf Johann IV.] ließ die Burg ab 1544 zur Festung modernisieren, seine Erbe, [https://de.wikipedia.org/wiki/Albrecht_(Nassau-Weilburg) Graf Albrecht von Nassau-Weilburg] (residierend in Ottweiler), setzte diese Maßnahmen fort
 
<ref Name = "nr1"></ref>.
 
  
Obwohl das Umland ein den ersten Jahres des Dreißigjährigen Krieges von Verwüstungen heimgesucht wurden, bliebt die Festung bis 1635 davon nicht betroffen. 1635 endet die erste Belagerung durch kaiserliche Truppen noch erfolglos. 1636 ließ die Besatzung sich allerdings übertölpeln. 1641 ging sie an Herzog Karl IV. von Lothringen. 30 Jahre später übergab dieser sie an Kurtrier<ref Name = "nr1"></ref>.
+
==Aktueller Hinweis==
 
+
[https://www.saarbruecker-zeitung.de/saarland/homburg/homburg/die-merburg-in-kirrberg-wird-saniert_aid-32538047 Wegen Felsabbruch ist die Merburg zur Zeit gesperrt, bzw. teilweise gesperrt.]
Nach dem Ende des französisch-niederländischen Kriegs forderte Louis XIV. die Festung für Frankreich. Sie wurde 1680 ohne größeren Widerstand übergeben. Homburg wurde Hauptstadt der französischen Saarprovinz. Homburg wurde bis 1692 zur Vauban-Festung erweitert<ref Name = "nr1"></ref>.
 
 
 
1697 musste Frankreich die 1679 erhaltenen Gebiete wieder an Lothringen zurückgeben und die Festungen wurden sämtlich geschliffen<ref Name = "nr1"></ref>.
 
 
 
Nur drei Jahre später änderten sich die Besitzverhältnisse im Spanischen Erbfolgekrieg erneut. Ein Ausbau wie zuvor fand aber nicht mehr statt<ref Name = "nr1"></ref>.
 
 
 
Holländer, „Kaiserliche“, Lothringer, Trier und Franzosen lagen im Wechsel in Homburg, 1705 musste der Platz dann endgültig den Franzosen übergeben werden, die die Festung – weniger gewaltig – wieder aufbauten<ref Name = "nr1"></ref>.
 
 
 
Diese Kriege dauerten bis 1713/1714 an und schließlich wurde Homburg im  Ergebnis der Friedensverhandlungen den Grafen von Nassau als Lehen zurückgegeben<ref Name = "nr1"></ref>.
 
 
 
Die Fest war zu schleifen. Ohne militärische Bedeutung verblieben die Reste bis 1755 im Besitz der Grafen von Nassau<ref Name = "nr1"></ref>.
 
 
 
1755 erwarb Herzog Karl II. August von Pfalz-Zweibrücken den Schlossberg. Die Festungsruine diente als Steinbruch für den Bau der Stadt und des Schloß Karlsberg<ref Name = "nr1"></ref>.
 
 
 
==[http://www.historische-orte.de/Galerien/Hohenburg/ Fotogalerie]==
 
 
 
==Externe Links==
 
Zur Baugeschichte der Hohenburg vgl. auch den Artikel [https://journals.ub.uni-heidelberg.de/index.php/bus/article/view/49252 Die Baugeschichte der Homburg (Hohenburg) von ihrer Gründung bis zur Zeit der französischen Reunion (vor 1146 bis 1679)"] von Stefan Ulrich, erschienen 2005 in der Zeitschrift "Burgen und Schlösser".
 
  
 
== Quellen ==
 
== Quellen ==
 
<references />
 
<references />
[[Kategorie:Festungen]]
 
[[Kategorie:Festungen im Saarland]]
 
 
[[Kategorie:Burgen]]
 
[[Kategorie:Burgen]]
 
[[Kategorie:Burg im Saarland]]
 
[[Kategorie:Burg im Saarland]]

Version vom 7. Februar 2022, 17:02 Uhr

Die Merburg auf dem Malafelsen...

...liegt bei Kirrberg zwischen Lambsbachtal und Merwoog unterhalb des Homburger Schlossbergs. Der Ort ist geprägt von den angrenzenden Wäldern des Schlossbergs, des Karlsbergs und der Wiesen- und Sumpflandschaft, welche der Lambsbach und seine Zuflüsse zwischen Bechhofen und Kirrberg prägen. Zahlreiche Wanderwege – wie z.B. die Schlossbergtour – erschließen Natur und Sehenswürdigkeiten der Umgebung. Über die kleine Burg gibt es nur wenige schriftliche Quellen.

Zumindest Turm und Ringmauer der Merburg wurden in salischer Zeit zu Beginn des 12. Jahrhunderts erbaut. Erbauer und Besitzer sind weitgehend unbekannt. Die Burg bestand als solche nicht sehr lange, möglicherweise wurde sie bereits zwischen 1170 und 1190 wieder aufgegeben[1]. Zumindest für die Jahre 1171 und 1180 sind die Brüder Rainer und Walter von Merburg belegt. Sie zeugen eine Confirmations-Urkunde des Grafen Ludwig von Saarwerden für das Kloster Wörschweiler[2]. Der Burgplatz – der Malafelsen über dem Lambsbachtal – war bereits im 10. und 11. Jahrhundert besiedelt, wie Tonscherbenfunde belegen[1]. Spätestens für das Jahr 1148 ist ein Graf Dietrich von Merburg belegt, welcher der Stammvater der Grafen von Homburg war. Diese Jahreszahl ergibt sich aus dem Sterbejahr seines gleichnamigen Vaters Dietrich[3]. Mehrere Mitglieder dieses Grafenhauses werden zwischen 1152 und 1180 als Burgmannen auf der Merburg genannt[1]. Die letzte urkundliche Nennung der Merburg im Zusammenhang mit bestimmten Personen stammt aus dem Jahr 1194[1]. Baubefunde belegen ein festes Haus im Burgareal für das 11. Jahrhundert[1].

Fotogalerie der Merburg

Externe Links

Weitere Informationen zur Merburg im Artikel "Die Burgruine Merburg in Homburg - Neue Überlegungen zu einem Adelssitz des Hochmittelalters im Bliesgau", von Christel Bernhard und Stefan Ulrich, erschienen in der Zeitschrift "Burgen und Schlösser", 3/2003.

Aktueller Hinweis

Wegen Felsabbruch ist die Merburg zur Zeit gesperrt, bzw. teilweise gesperrt.

Quellen

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 Dr. Stefan Flesch in: Joachim Conrad, Stefan Flesch, “Burgen und Schlösser an der Saar”, 3. Aufl. 1993, S. 331f
  2. Gründungsurkunde Kloster Wörschweiler
  3. Hans-Walter Herrmann, Geschichtliche Landeskunde des Saarlandes Band 2, Historischer Verein für die Saargegend, 1977, S. 266ff