Cyriakuskapelle und Dagstuhl: Unterschied zwischen den Seiten

Aus Historische Orte im Saarland und Rheinland-Pfalz
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Die Ruine der Cyriakuskapelle liegt nahe der Stätte des untergegangenen Dorfes Meisenbach.
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==Die Burgruine Dagstuhl==
==[http://www.historische-orte.de/Galerien/Cyriakuskapelle Fotogalerie]==
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Auf dem Schlossberg bei Wadern, oberhalb des Schlosses Dagstuhl, liegt die Ruine der Burg Dagstuhl.
  
==Externe Links==
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Die Burg wurde um 1290 von [http://www.saarland-biografien.de/Saarbruecken-Boemund-von Ritter Boemund von Saarbrücken] erbaut. In diesem Jahr wurde sie erstmals urkundlich erwähnt, als der [https://de.wikipedia.org/wiki/Werner_von_Falkenstein Erzbischof von Trier] – wahrscheinlich ein Verwandter des Ritters – den Auftrag erteilte zu prüfen, wie viel Kirchengut für den Bau verwendet wurde<ref Name ="Nr1">Willy Weinen in: Joachim Conrad, Stefan Flesch, “Burgen und Schlösser an der Saar”, 3. Aufl. 1993, S. 80f</ref>.
[http://www.heimatlexikon-thaleischweiler-froeschen.de/content/index.php/tourismus-48/sehenswertes/92-klosterruine-meisenbach Heimatlexikon Thaleischweiler-Fröschen]
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[[Kategorie:Klöster und Kirchen]]
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Ritter Boemund war auch unter dem Namen "von Grimberg" bekannt, benannt nach der Grimburg auf welcher er von 1261 bis 1291 trierischer Burggraf gewesen ist. Er und er Erzbischof gehörten zu einer Familie, welche auch unter den Namen "von Alben", "von Warsberg", "von Dagstuhl", "von Mühlenbach", "von Ettendorf" und eben auch als Edelherren von Saarbrücken auftraten. Als letztere waren sie nicht verwandt mit den Grafen oder den Rittern von Saarbrücken<ref Name="KH1">Kurt Hoppstädter, Burgruinen, Zeugen mittelalterlicher Geschichte in Geschichtliche Landeskunde des Saarlandes Band 1, Historischer Verein für die Saargegend, 1978, S. 143ff</ref>.
[[Kategorie:Klöster und Kirchen in Rheinland-Pfalz]]
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1310 wurde die Burg dem Erzbischof Balduin von Luxemburg zum Lehen übertragen. Amtleute auf der Burg waren wohl die Brüder Johann und Nikolaus von Dagstuhl<ref Name ="Nr1"></ref>.
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Die Gemeinherrschaft auf der Burg bestand bis 1625, denn zwischen 1617 und 1625 ließ der Trier Kurfürst Erzbischof Philipp Christoph von Sötern die Burg ankaufen. Auch er lässt die Burg ausbauen und überträgt sie an seinen Neffen Johann Reinhard von Sötern<ref Name ="Nr1"></ref>.
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Nach dem Aussterben auch der Söterner im Mannesstamm gelang die Burg letztlich durch Überlassung zu Kurfürst Franz Georg von Schönborn. Nach dem französisch-niederländischen Krieg war das Gebiet in französischer Hand und Ludwig der IV. ließ durch seinen Festungsbaumeister Vauban die Festungen Saarlouis, Landau und Montroyal bauen. Aus strategischen Gründen mussten die Burgen der Region zerstört werden, so auch Burg Dagstuhl 1720<ref Name ="Nr1"></ref>.
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==[http://www.historische-orte.de/Galerien/Dagstuhl/ Fotogalerie Burg Dagstuhl]==
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Die Aufnahmen stammen aus den Jahren 2008 und 2015.
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==Quellen==
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<references/>
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[[Kategorie:Burg im Saarland]]
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[[Kategorie:Burgen]]

Aktuelle Version vom 17. August 2020, 19:11 Uhr

Die Burgruine Dagstuhl

Auf dem Schlossberg bei Wadern, oberhalb des Schlosses Dagstuhl, liegt die Ruine der Burg Dagstuhl.

Die Burg wurde um 1290 von Ritter Boemund von Saarbrücken erbaut. In diesem Jahr wurde sie erstmals urkundlich erwähnt, als der Erzbischof von Trier – wahrscheinlich ein Verwandter des Ritters – den Auftrag erteilte zu prüfen, wie viel Kirchengut für den Bau verwendet wurde[1].

Ritter Boemund war auch unter dem Namen "von Grimberg" bekannt, benannt nach der Grimburg auf welcher er von 1261 bis 1291 trierischer Burggraf gewesen ist. Er und er Erzbischof gehörten zu einer Familie, welche auch unter den Namen "von Alben", "von Warsberg", "von Dagstuhl", "von Mühlenbach", "von Ettendorf" und eben auch als Edelherren von Saarbrücken auftraten. Als letztere waren sie nicht verwandt mit den Grafen oder den Rittern von Saarbrücken[2].

1310 wurde die Burg dem Erzbischof Balduin von Luxemburg zum Lehen übertragen. Amtleute auf der Burg waren wohl die Brüder Johann und Nikolaus von Dagstuhl[1].

Als die Dagstuhler 1375 ausstarben, ging die Burg über die weiblichen Nachkommen in Erbteilung an vier Familien[3]. Seither war die Burg in die Küchen derer "von Brucken", "von Fleckenstein", "von Criechingen", "von Rollingen" aufgeteilt[2].

1401 eroberte Nikolaus Vogt von Hunolstein die Burg, durch Einschaltung von Erzbischof Werner von Falkenstein wurden die Dagstuhler Erben aber wieder in ihre Rechte eingesetzt. Die Gemeiner lassen die Burg in den Folgejahren verstärken[1].

Die Burg wurde zur Austragung von Fehden zur Miete angeboten[1].

Die Gemeinherrschaft auf der Burg bestand bis 1625, denn zwischen 1617 und 1625 ließ der Trier Kurfürst Erzbischof Philipp Christoph von Sötern die Burg ankaufen. Auch er lässt die Burg ausbauen und überträgt sie an seinen Neffen Johann Reinhard von Sötern[1].

Nach dem Aussterben auch der Söterner im Mannesstamm gelang die Burg letztlich durch Überlassung zu Kurfürst Franz Georg von Schönborn. Nach dem französisch-niederländischen Krieg war das Gebiet in französischer Hand und Ludwig der IV. ließ durch seinen Festungsbaumeister Vauban die Festungen Saarlouis, Landau und Montroyal bauen. Aus strategischen Gründen mussten die Burgen der Region zerstört werden, so auch Burg Dagstuhl 1720[1].

Fotogalerie Burg Dagstuhl

Die Aufnahmen stammen aus den Jahren 2008 und 2015.

Quellen

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 1,5 Willy Weinen in: Joachim Conrad, Stefan Flesch, “Burgen und Schlösser an der Saar”, 3. Aufl. 1993, S. 80f
  2. 2,0 2,1 Kurt Hoppstädter, Burgruinen, Zeugen mittelalterlicher Geschichte in Geschichtliche Landeskunde des Saarlandes Band 1, Historischer Verein für die Saargegend, 1978, S. 143ff
  3. www.burgdagstuhl.de, Geschichte