Keltischer Kultplatz “Stumpfer Gipfel”

Aus Historische Orte im Saarland und Rheinland-Pfalz
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Der Stumpfe Gipfel bei Homburg

Unweit von Homburg liegt nahe der L120, der Straße nach Käshofen, der sogenannte “Stumpfe Gipfel”. Es handelt sich um das abgeflachte Plateau eines Berges im Wald zwischen Schlossberg und Karlsberg.

Es heißt in vielen Quellen der Region, so ein Plateau könne nicht natürlichen Ursprungs sein, es sei daher von Menschen eingeebnet worden. Auf dem Gipfel selbst findet man einen großen Felsbrocken, der augenscheinlich nicht dort hinzugehören scheint. An seiner Oberseite findet man zwei Ausbuchtungen, die als “Sitznischen” oder “Felsensitze” bezeichnet werden. Auch diese Ausbuchtungen sollen angeblich nur durch Menschenhand in dieser Form entstanden sein können.

Um den Hügel herum reiht sich ein nicht (mehr ?) vollständig geschlossener Ring aus weiteren aufgeschichteten Felsstücken.

Diese Gegebenheiten werden oftmals so gedeutet, dass es sich beim Stumpfen Gipfel um einen alten Kultplatz der Kelten gehandelt habe, umgeben von einer Mauer oder Wallanlage. Der große Felsen mit den Nischen soll der Sitz von Druiden oder Personen hohen Ranges bei Versammlungen oder Kulthandlungen gewesen sein.

Ausgrabungen der Homburger Denkmalschutzbehörde haben Anfang der 2000er Jahre keine Belege dafür zu Tage gefördert[1]

Besucht man den Stumpfen Gipfel, wird man für diese Mühe in jedem Fall mit einer herrlichen Aussicht belohnt. Der große Felsblock besitzt tatsächlich zwei Ausbuchtungen, auf welchen man sitzen könnte. Man kann sich vorstellen, dass diese in den Felsen gemeißelt wurden. Man kann sich jedoch ebenso vorstellen, dass es zufällige Bruchkanten sind. Hätten wirklich die Kelten diese Sitznischen geschaffen, hätten sie dann nicht auch dem ganzen Felsen eine andere Form gegeben - davon ist nichts erkennbar, er weißt keine eindeutigen Abspaltkanten auf.

Am ehesten kann man sich vor Ort, bei Betrachtung der Felsen und Steinbrocken um den Gipfel, eine ehemalige Mauer oder eine künstliche Aufschüttung dieser Steine zu einem Ringwall vorstellen. Andererseits besteht scheinbar der ganze Berg aus Felsbrocken. So, wie man in den umliegenden Wäldern zahlreiche weitere Felsen findet.

Die Behauptung, die ebene Fläche - das namensgebende Plateau - könne nicht natürlichen Ursprungs sein, kann man nicht zwingend nachvollziehen. So wie diese Fläche, sehen die Gipfel vieler Hügel der Umgebung aus. Es könnte einfach die Winderosion gewesen sein, die sie geschaffen hat - oder die vielen Besucher dieses beliebten Ortes.

Gesichert ist die Tatsache, dass in der Gegend um den Gipfel einst Kelten lebten und ihre Toten begraben haben - das belegen die nahen Gräberfelder an der L120 und am “Rabenhorst”. So ist es letztlich doch nicht auszuschließen, dass auch bereits die Kelten diesen schönen Platz gerne aufsuchten und sich in den Nischen des großen Felsens niedergelassen haben.

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Quellen

  1. Pressemitteilung vom 15.04.2011 auf “homburg.de” (http://www.homburg.de/content/releases/29291.htm)